In den 50er Jahren zog es Tausende Arbeiter aus der ganzen Republik in die Niederlausitz nach Schwarze Pumpe.
Am Rande der kleinen Ortschaft wurde 1955 der Grundstein
für den weltweit größten Braunkohleveredlungsbetrieb gelegt. Die Menschen fanden hier Arbeit und eine Wohnung, doch die Möglichkeiten, sich in der Freizeit zu beschäftigen,
waren rar.
Das änderte sich schnell. Jene Bergleute, die ein Instrument spielten, trafen sich nach Feierabend und musizierten gemeinsam.
1959 gründeten die musizierenden Bergarbeiter ein Bergmannsblasorchester, dessen Leitung Horst Costrau übernahm. Das Orchester spielte hauptsächlich zu Feierstunden
oder Festveranstaltungen des Werkes. Bald schon hatte sich das Orchester in der Region als hervorragendes Amateurblasorchester etabliert.
Freundschaftliche Verbindungen zur Musikschule Hoyerswerda und die Betreuung durch das Rundfunkblasorchester Leipzig sorgten stets für gute Nachwuchsmusiker.
Regelmäßig nahm das Orchester auch an internationalen Festivals und Konzerten teil, so in der CSSR, Polen und der UdSSR.
Nach der politischen Wende wurde das Orchester von der ehemaligen Energiewerke Schwarze Pumpe AG (ESPAG) übernommen und mit Bildung der Lausitzer Braunkohle AG
(LAUBAG) durch dieses Unternehmen weitergeführt. Die inhaltlichen Aufgaben des Orchesters erweiterten sich: musikalische Umrahmung von Grundsteinlegungen
großer Industriebauten, der Barbarafeiern, "Tage der offenen Tür" in der LAUBAG, Gestaltung von Dorf- und Heimatfesten in vom Bergbau betroffenen Ortschaften,
Festveranstaltungen bei anderen Unternehmen, Jugendweihefeiern, Advents- und Weihnachtskonzerte, Schützenfeste etc. .
Höhepunkt jeder Spielzeit ist das "Jahreskonzert", das traditionell in der Lausitzhalle Hoyerswerda stattfindet.
Im Juni 1994 übernahm Hagen Stelter die Leitung des 62-köpfigen Orchesters.
Seitdem hat sich auch im Repertoire des Bergmannsorchesters ein Wandel vollzogen.
Neben der klassischen Blasmusik erklingen heute zunehmend auch Big-Band-Rhythmen, konzertante Blasmusik (Originalkompositionen für Blasorchester), Filmmusiken,
symphonische Unterhaltungsmusik, Pop, Rockmusik.
Ab Dezember 1995 war das Orchester unter dem Namen "Blasorchester der LAUBAG Hoyerswerda e.V." als eigenständige Körperschaft tätig.
Im Januar 2003 erfolgte die Einbindung der LAUBAG in den Energiekonzern Vattenfall Europe.
Damit war gleichzeitig eine Umbenennung des Orchesters in "Orchester Lausitzer Braunkohle" verbunden.
Das Orchester erhält weiterhin großzügige Unterstützung.
Seit 1998 arbeitet das Orchester mit dem Sänger und Moderator Detlef Heuke zusammen.
Seit März 2013 ist Matthew Lynch künstlerischer Leiter des Orchesters.